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Paritätischer Wohlfahrtsverband: Energie-Preisbremsen nicht ausreichend für Ärmere

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Strompreisbremse (Symbolbild)
Strompreisbremse (Symbolbild) © Felix Schlikis/Lobeca/IMAGO

Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat Kritik an den Energie-Preisbremsen geübt, da er ärmere Menschen bei den Entlastungen nicht genug berücksichtigt sieht.

Berlin in Deutschland - „Für mittlere und hohe Einkommen sind die Energiebremsen eine gute Nachricht“, sagte Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagsausgaben). Aber für ärmere Haushalte gebe es weiterhin große Probleme.

„Die Hilfen greifen erst ab März, wenn der Schnee schon fast geschmolzen ist“, kritisierte Schneider. Außerdem seien Deckelungen von 70 beziehungsweise 80 Prozent „fernab jeder Realität“. Ärmere Menschen könnten kaum Energie sparen.

„Wer etwa einen alten stromintensiven Kühlschrank hat oder in einem schlecht isolierten Haus wohnen muss, wird trotzdem eine dicke Rechnung haben und schlimmstenfalls mitten im Winter eine Strom- oder Gassperre fürchten müssen“, sagte Schneider. Gemeinsam mit anderen Verbänden fordere der Paritätische deshalb ein Verbot von Heiz- und Stromsperren für die Wintermonate.

Der Bundestag stimmt am Donnerstag über die geplanten Preisbremsen für Strom und Gas ab. Die Pläne der Koalitionsfraktionen sehen staatliche Subventionen für einen Basisverbrauch für Strom und Gas vor. Sie greifen ab März 2023, sollen rückwirkend aber auch für Januar und Februar gelten. jes/mhe

Bund gab laut Bericht schon fast 33 Millionen Euro für Energiesparkampagne aus

Der Bund hat einem Bericht zufolge bislang fast 33 Millionen Euro für seine Kampagne zum Energiesparen ausgegeben. Das geht aus einer Antwort auf eine CSU-Anfrage hervor, wie die „Welt“ am Mittwoch berichtete. Demnach belaufen sich die Kosten für die Kampagne „80 Millionen gemeinsam für den Energiewechsel“ bis Stand Ende November auf rund 32,878 Millionen Euro. Die Regierung ruft dabei in Anzeigen und Spots zum Energiesparen auf.

Hinzu kommen dem Bericht zufolge Kosten in Höhe von rund 709.000 Euro, mit denen der Bund die Maßnahmen aus den Entlastungspaketen bewirbt, etwa die Energiekostenzuschüsse und die Senkung der Mehrwertsteuer auf Gas und Fernwärme.

Der parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Stefan Müller, der die Anfrage gestellt hatte, kritisierte die hohen Ausgaben. „Die Bundesregierung gibt mehr als 32 Millionen Euro für Energiesparkampagnen aus, hat aber kein langfristiges Konzept, wie das Energieangebot erhöht werden soll“, sagte er der „Welt“. „Damit ist die Gefahr eines Blackouts in diesem Winter weiter nicht gebannt.“

Angesichts der Energiekrise und hoher Kosten in Folge der ausbleibenden Lieferungen aus Russland ruft die Regierung seit längerem zum Sparen auf und wirbt für die Energiewende hin zu mehr Erneuerbaren. Erst am Mittwoch hatte die Netzagentur nochmals eindringlich zum Gassparen aufgerufen, damit sich die Speicher nicht zu schnell leeren. hcy/pw

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