Finanzminister Lindner stellt höhere Pendlerpauschale in Aussicht

Tanken wird immer teurer. Vor allem Pendler, die auf das Auto angewiesen sind, trifft die Entwicklung hart. Doch jetzt könnte es eine Entlastung geben.
Köln - Vor dem Hintergrund drastisch gestiegener Energiepreise dringt Bundesfinanzminister* Christian Lindner weiter auf eine Entlastung der Haushalte. In den nächsten drei Monaten will laut einer aktuellen Umfrage des ifo-Instituts fast die Hälfte der deutschen Unternehmen die Preise erhöhen. Die Firmen wollen damit gestiegene Energie- und Beschaffungskosten an die Verbraucher weitergeben.
Christian Lindner möchte EEG-Umlage und Pendlerpauschale angehen
„Deshalb muss sehr schnell jetzt eine Entscheidung geben, die sogenannte EEG-Umlage, die die Stromrechnung teurer macht, entfallen zu lassen, das entlastet einen privaten Haushalt mit rund durchschnittlich 150 Euro im Jahr. Und auch darüber hinausgehende Schritte müssen wir gehen“, sagte Lindner dem Sender „RTL“ am Montag. Er zeigte sich offen dafür, „etwa in unserem Steuersystem, das durch die Inflation auch betroffen ist, dass wir die dort bestehende kalte Progression für die Beschäftigten auch zum Thema machen und korrigieren!“
Die Inflationsprognose für 2022 liegt bei vier Prozent. „Wenn es also ein Einvernehmen in Deutschland gibt, wir tun da etwas, auch im Bereich der Entfernungs- und Pendlerpauschale, dann würde es am Finanzminister nicht scheitern - im Gegenteil.“
Markus Söder fordert die Pendlerpauschale an die Spritpreise anzupassen
Auch Bayerns Ministerpräsident spricht sich für eine finanzielle Entlastung der Bürger aus. Bisher plant die Ampel-Koalition lediglich einen Heizkostenzuschuss für etwa 700.000 Haushalte, die Wohngeld beziehen. Wer alleine lebt, soll 135 Euro bekommen, Paare 175 Euro. „Der geplante Heizkostenzuschuss ist da nur ein kleines Pflaster“, sagte Söder der „Bild am Sonntag“. „Er muss verdoppelt werden.“
Der CSU-Chef forderte zudem: „Die Pendlerpauschale muss automatisch an steigende Spritpreise angepasst werden.“ Söder plädierte dafür, die Mehrwertsteuer für Erdgas, Erdwärme und Fernwärme auf sieben Prozent zu senken, die EEG-Umlage noch in diesem Jahr abzuschaffen und die Stromsteuer „auf das europäische Mindestmaß“ zu reduzieren. (rtr) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.