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Weniger netto vom brutto: Warum bei Millionen Arbeitnehmern ab Juli das Gehalt schrumpft

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Von: Patricia Huber

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Die Pflegereform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach wird sich auch auf die Konten etlicher Arbeitnehmer auswirken. Am Ende bleibt für viele weniger netto vom brutto.

Berlin – Mit seiner Pflegereform möchte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für Entlastung sorgen. Wer zu Hause einen Angehörigen pflegt, soll künftig mehr Unterstützung erhalten. Aber auch Menschen in Pflegeheimen sollen eine Finanzspritze bekommen. Verlierer hingegen sind die Arbeitnehmer. Denn auf sie kommen im Zuge der Reform höhere Kosten für die Pflegeversicherung zu. Heißt also: Am Ende des Monats landet weniger Geld auf dem Konto.

Ein Rollator in einer Wohnung.
Für die Pflegeversicherung werden künftig höhere Beiträge fällig. © Ute Grabowsky/photothek.net/IMAGO

Lauterbachs Pflegereform: Versicherte mit Kindern im Vorteil

Besonders für Kinderlose wird es dann teuer, denn sie zahlen künftig noch höhere Beiträge als Pflegeversicherungsmitglieder mit Kindern. Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts soll beim Pflegebeitrag künftig stärker danach unterschieden werden, ob man Kinder hat oder nicht. Größere Familien mit zwei und mehr Kindern sollen davon profitieren.

Dies soll mit der Anhebung des allgemeinen Beitrags zum 1. Juli kombiniert werden. Der Arbeitgeberanteil soll von aktuell 1,525 Prozent auf 1,7 Prozent steigen. Die niedrigeren Beiträge für Eltern gelten aber nur, solange die zu berücksichtigenden Kinder unter 25 Jahre alt sind. Wie hoch die Beiträge künftig ausfallen, können Sie in folgender Tabelle nachlesen:

Musterrechnung: So viel bleibt vom Brutto mit der neuen Pflegeversicherung

Wer also beispielsweise 2000 Euro brutto monatlich verdient und keine Kinder hat, zahlt im Moment 37,50 Euro pro Monat in die Pflegeversicherung ein. Ab dem 1. Juli sind es dann 46 Euro – somit landen monatlich 8,50 Euro weniger auf dem Konto des Versicherten. Das ergibt jährliche Mehrkosten von 102 Euro.

Wer dasselbe verdient, aber zwei Kinder hat, kommt schon deutlich besser weg. Dann muss man monatlich 29 Euro in die Pflegeversicherung einzahlen. Bei fünf Kindern und mehr sind es sogar nur noch 14 Euro, die man für die Pflegeversicherung aufbringen muss.(ph)

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