Filial-Kahlschlag: Große Modekette macht zahlreiche Läden dicht – Bayern, Berlin und Frankfurt trifft es besonders
Der insolvente Mode-Discounter Pimkie will fast jede zweite Filiale schließen. Bayern trifft es besonders hart.
Update vom 28. Januar 12.49 Uhr – Der insolvente Mode-Discounter Pimkie plant im Rahmen seiner Restrukturierung tiefe Einschnitte in sein bestehendes Laden-Netz. Alleine In Bayern stehen insgesamt acht Standorte vor dem Aus. In Berlin will das Unternehmen drei seiner vier bestehenden Länden schließen.
Das machte die mit den Plänen vertraute Restrukturierungsexpertin Katrin Schröder von der Kanzlei Osborne Clarke auf Anfrage von Merkur.de* deutlich. Danach sollen in Berlin die Standorte Kudamm, Ring-Center und Spandau dauerhaft geschlossen werden.
Pimkie: In München und Nürnberg stehen vier Läden vor dem Aus
In Bayern will die Kette die Läden in Bayreuth, Coburg und Regensburg dichtmachen. In den beiden bayerischen Metropolen Nürnberg und München will sich Pimkie künftig auf jeweils einen Laden beschränken. In der Heimat von Ministerpräsident Markus Söder gibt Pimkie die Standorte Mercado und Franken-Center auf. In der Landeshauptstadt fallen die Filialen im PEP und in den Riem Arcaden dem Sparkurs zum Opfer.
Pimkie: Mode-Kette will sich komplett aus Frankfurt zurückziehen
Aus der Bankenmetropole Frankfurt, wo das Unternehmen bis zum Lockdown mit der Skyline Plaza und Neu-Isenburg zwei Läden betrieben hatte, will sich Pimkie komplett zurückziehen. Wie es im Rhein-Neckar-Kreis aussieht, erfahren Sie bei Heidelberg24.de*.
Bundesweit will das Unternehmen insgesamt 40 Standorte aufgeben. Man habe noch mehr Läden retten wollte, versicherte Schröder. Allerdings haben man sich mit mehreren bestehenden Vermietern nicht auf ein Entgegenkommen einigen können. Aus Branchenkreisen heißt es, Pimkie hätte bei den Mieten auf Abschläge von zehn bis 15 Prozent gedrungen. Viele Vermieter hätten dies jedoch abgelehnt.
Filial-Kahlschlag: Bekannte Mode-Kette macht jeden zweiten Laden dicht - Erste Standorte bekannt
Update vom 28. Januar, 10.37 Uhr: Beim insolventen Mode-Discounter Pimkie werden immer mehr Details zu den geplanten Filialschließungen bekannt. Danach will das Unternehmen bundesweit insgesamt 31 Geschäfte schließen, die übrigen 40 Filialen sollen fortgeführt werden, berichtet der Kölner Express unter Berufung auf die Restrukturierungsexpertin Katrin Schröder von der Kanzlei Osborne Clarke. Schröder hatte den Insolvenzplan mit ausgearbeitet. Insgesamt sollen 100 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. In früheren Berichten hatte es geheißen, das Unternehmen wolle sich in Deutschland von 150 Beschäftigten trennen. Nach einem Bericht der Neuen Westfälischen soll der Standort Bielefeld geschlossen werden. Auch die Filiale in Köln wird dichtgemacht.
Filial-Kahlschlag: Bekannte Mode-Kette macht jeden zweiten Standort in Deutschland dicht
München - Der französische Mode-Discounter Pimkie will knapp die Hälfte der insgesamt 75 Filialen in Deutschland schließen und mehr als 40 davon erhalten, heißt es bei Textilwirtschaft sowie in einer Pressemeldung zu den Plänen. Rund 150 Mitarbeiter müssen gehen, berichtet das Branchenblatt. Die Gläubigerversammlung der deutschen Betreibergesellschaft Framode habe die Radikalkur für die Handelskette „einstimmig“ durchgewunken, hieß es.
Auf diese Weise will das Unternehmen mehr als 40 der 75 Filialen in Deutschland retten. „Ohne die teilweise sicher schmerzhaften Anpassungen der Standortmieten hätte die weitere Existenz von Pimkie in Deutschland zweifellos infrage gestanden“, zitierte das Fachblatt Pimkie-Geschäftsführer Patrick van der Linden.
Prokurist und Country Sales Manager Patrik Mesa Raya ergänzt: „Wie bei vielen Unternehmen in unserer Branche hat die Corona-Pandemie Pimkie in ganz Europa stark belastet. Die Restrukturierung ermöglicht uns nun, in Deutschland mit über vierzig Stores präsent zu bleiben.“
Die wirtschaftliche Lage bei Pimkie galt seit längerem als angespannt. Bereits Ende September hatte die deutsche Betreibergesellschaft Framode mit Sitz im badischen Kehl beim Amtsgericht Offenburg ein Insolvenzverfahren beantragt.
Pimkie: Mode-Discounter hat Online-Geschäft verschlafen
Pimkie hatte das boomende Online-Geschäft lange unterschätzt. Während der Corona-Pandemie hatte sich die Abwanderung der vorwiegend jungen und weiblichen Kunden zu Online-Shops wie der irischen Billig-Modekette Primark offenbar weiter beschleunigt. Außerdem litt das Unternehmen unter dem Druck großer Ketten wie Zara oder H&M.
Pimkie wolle das Schutzschirmverfahren nun nutzen, um seine digitale Präsenz weiter auszubauen und das Angebot in den stationären Mode-Geschäften zu verbessern. Nach eigenen Angaben betreibt Pimkie bislang bundesweit 75 Filialen mit 350 fest angestellten Mitarbeitern. Vor drei Jahren seien es noch doppelt so viele Geschäfte mit etwa 650 Mitarbeitern gewesen. 2019 setzte die Kette noch 50 Millionen Euro um.
Erst vor gut einer Woche hatte auch die Bekleidungskette Adler Modemärkte Insolvenz angemeldet. Bundesweit will die Kette 171 Filialen schließen. Auch andere große Mode-Händler wie Hallhuber mussten den Gang zum Amtsgericht antreten. *Merkur.de und Heidelberg24.de sind Teil des bundesweiten Ippen Digital Redaktionsnetzwerks.