Nach Razzia: Staatsanwaltschaft ermittelt offenbar gegen Porsche-Chef Blume

Nach einer Razzia bei Porsche ermittelt die Staatsanwaltschaft nun offenbar gegen Porsche-Chef Blume. Auch gegen zwei weitere Vorstandsmitglieder sollen Ermittlungen laufen.
Update vom 29. Mai 2019, 13.34 Uhr: Einen Tag nach der Razzia bei Porsche scheint nun auch gegen Porsche-Chef Oliver Blume ermittelt zu werden. Wie der Spiegel berichtet, ermittelt die Stuttgarter Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung. Auch gegen zwei weitere Vorstände wurden demnach erste Ermittlungen eingeleitet.
Razzia bei Porsche im Zusammenhang mit Steuerermittlungen
Update vom 28. Mai 2019, 16.07 Uhr: Beim Autobauer Porsche hat es unter anderem wegen Untreue-Verdachts gegen hochrangige Mitarbeiter Durchsuchungen gegeben. Bei der Razzia wurden am Dienstag Büros des Unternehmens, Privatwohnungen sowie Finanzbehörden und eine Steuerberatungskanzlei durchsucht, wie die Staatsanwaltschaft Stuttgart und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg mitteilten. Wie die französische Presseagentur mitteilt, sollen laut einem Bericht der Wirtschaftswoche hohe Zahlungen an den früheren Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück, der aber selbst nicht zu den Beschuldigten gehört, Grund für die Razzia sein.
Die Staatsanwaltschaft teilte lediglich mit, es bestehe der Verdacht, dass einem früheren Betriebsratsmitglied möglicherweise für seine Tätigkeit „unverhältnismäßig hohe und damit nicht gerechtfertigte Vergütungen“ gezahlt worden seien. Die in diesem Zusammenhang sechs Beschuldigten könnten sich dadurch unter anderem der Untreue zu Lasten von Porsche schuldig gemacht haben. Es handle sich zum Teil um „Führungsverantwortliche“ des Unternehmens.
Razzia bei Porsche: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen hohen Zahlungen
Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stuttgart wollte sich nicht zu dem Wirtschaftswoche-Bericht äußern, wonach es um Zahlungen an Ex-Betriebsratschef Hück gehe. Er hob aber hervor, dass das von der Behörde nicht namentlich genannte Ex-Betriebsratsmitglied nicht zu den Beschuldigten gehöre. Laut „Wirtschaftswoche“ kam es auch bei dem in dem Verfahren als Zeuge geführten Hück zu Durchsuchungen.
Hück hatte im Februar seine Ämter bei dem Sportwagenhersteller niedergelegt. Bei den Kommunalwahlen in Baden-Württemberg am Sonntag holte er für die SPD die meisten Stimmen in Pforzheim. Das langjährige SPD-Mitglied hatte zunächst mit einer eigenen Liste antreten wollen, wurde aber schließlich von der Bundes- und Landesspitze der SPD von diesem Plan abgebracht.
Razzia: Steuerberater der Porsche AG unter den Beschuldigten
Zu den sechs Beschuldigten im Zusammenhang mit dem Untreue-Verdacht gehört laut Staatsanwaltschaft auch ein Steuerberater der Porsche AG, der zudem eine Rolle in einem weiteren Ermittlungskomplex spielt. Ein Beamter des Konzernprüfungsamts Stuttgart soll während einer Betriebsprüfung "geheimhaltungsbedürftige Informationen" an den Steuerberater verraten und im Gegenzug Vorteile angenommen haben. Es wird deshalb wegen des Verrats von Dienstgeheimnissen und Bestechlichkeit ermittelt. Insgesamt richten sich die Ermittlungen in beiden Komplexen gegen sieben Beschuldigte.
Razzia bei Porsche mit 180 Beamten - Das Unternehmen will „kooperieren“
Porsche bestätigte die Durchsuchungen. Das Unternehmen kooperiere „vollumfänglich“ mit den Behörden, erklärte Porsche. Zu weiteren Details wollte sich der Autobauer nicht äußern.
An den Durchsuchungen in Stuttgart, Weissach, Schwäbisch Gmünd sowie in den Landkreisen Karlsruhe, Ostalbkreis und Pforzheim waren nach Behördenangaben zehn Staatsanwälte und knapp 180 Beamte des Landeskriminalamts, verschiedener Polizeipräsidien und der Steuerfahndung im Einsatz.
Razzia bei Porsche im Zusammenhang mit Steuerermittlungen
Nachricht vom 28. Mai 2019: Stuttgart - Im Zuge von Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und der Steuerfahndung Stuttgart sind am Dienstag unter anderem Büros beim Autobauer Porsche durchsucht worden. Betroffen von den Durchsuchungen waren zudem Finanzbehörden, eine Steuerberatungskanzlei und Privatwohnungen, wie die Behörden mitteilten. Ein Beamter des Konzernprüfungsamts Stuttgart soll demnach während einer Betriebsprüfung "geheimhaltungsbedürftige Informationen" an einen Steuerberater, der Mitarbeiter von Porsche ist, verraten und im Gegenzug Vorteile angenommen haben.
Verdacht auf unverhältnismäßig hohe Vergütungen von Betriebsratsmitglied
Es bestehe zudem der Verdacht, dass einem früheren Betriebsratsmitglied möglicherweise für seine Tätigkeit unverhältnismäßig hohe Vergütungen gezahlt worden seien. Die sechs in diesem Zusammenhang Beschuldigten könnten sich dadurch unter anderem der Untreue zu Lasten des Unternehmens schuldig gemacht haben.
An den Durchsuchungen in Stuttgart, Weissach, Schwäbisch Gmünd sowie in den Landkreisen Karlsruhe, Ostalbkreis und Pforzheim waren zehn Staatsanwälte und knapp 180 Beamte des Landeskriminalamts, verschiedener Polizeipräsidien und der Steuerfahndung im Einsatz.
Er war viel zu schnell unterwegs. Als die Polizei in München einen Porsche-Fahrer aufhielt, tischte der den Beamten eine dreiste Geschichte auf.
AFP