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„Altersarmut jagt von Rekord zu Rekord“: Zahlen zeigen, wie sehr Rentner unter Preisexplosion leiden

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Von: Hannes Niemeyer

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Steigende Kosten – steigende Altersarmut. Rentner sind stark von Inflation und Co. betroffen. Neue Zahlen zeigen, wie sehr.

München – Von Inflation bis hin zu steigenden Energiekosten: Es gibt viele Gründe, die aktuell das Leben der Deutschen teurer machen. Besonders betroffen sind davon auch die Rentnerinnen und Rentner in Deutschland. Neue Zahlen zeigen nun erschreckend, wie viele Personen aktuell immer weiter in Richtung Altersarmut abzurutschen drohen.

Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) bezieht sich hierbei auf Zahlen, die die Bundestagsfraktion der Linken beim Statistischen Bundesamt erfragt habe. Un diese zeigen deutlich: Immer mehr Rentner müssen altersarmutsbedingt den Weg zum Sozialamt antreten. Demnach habe die Anzahl der Empfänger von Grundsicherung im Alter im September 2022 bei 647.515 Ruheständlern gelegen – und lag damit um 18.945 höher als noch im Juni selbigen Jahres, also nur wenige Monate zuvor.

Viele Rentner müssen bei den Abrechnungen momentan ganz genau hinschauen.
Viele Rentner müssen bei den Abrechnungen momentan ganz genau hinschauen. © Lino Mirgeler / dpa

Rentner drohen in Altersarmut abzurutschen: „Jagd von Rekord zu Rekord“

Noch deutlicher wird der Sog in die Altersarmut anhand der Vergleichszahlen auf das Gesamtjahr gesehen. Denn eine deutliche Zunahme zeige sich auch im Vergleich zu 2021. Demnach waren im vergangenen September rund 68.420 Personen mehr aus der Kategorie „Altersgränze und älter“ in Grundsicherung als im Vorjahr. Immerhin ein Anstieg von satten 12 Prozent.

„Die Altersarmut jagt von Rekord zu Rekord“, sagte Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch dem RND. Mit zwölf Prozent mehr Grundsicherungsanträgen im Alter seit der Bundestagswahl komme die Inflation „im Sozialamt an“, sagte der Linken-Politiker.

Immer mehr Rentner brauchen Grundsicherung: „Nur die Spitze des Eisbergs“

Bartsch nannte die Zahlen „nur die Spitze des Eisbergs“. Millionen Rentnerinnen und Rentner würden unter der derzeitigen Preisexplosion leiden. „Wir brauchen eine konsequente Anti-Inflationspolitik“, forderte Bartsch. Die Preise für Lebensmittel und Energie müssten sinken, etwa durch „verschärfte Preisbremsen und staatliche Preiskontrollen gegen das Abkassieren der Lebensmittel- und Energiekonzerne“.

Bartsch brachte in diesem Zusammenhang ein Spitzentreffen zum Thema Rente ins Gespräch. „Wir brauchen dringend einen Rentengipfel im Kanzleramt“, sagte der Linken-Politiker. Es sei „höchste Zeit für eine große Rentenreform in Deutschland“. Die Rente müsse „den Lebensstandard sichern und vor Armut schützen“, sagte Bartsch.

Die Bezüge werden allerdings immerhin auch 2023 erhöht. Hier sehen Sie, wie viel Rentner 2023 erhalten. (han/AFP)

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