In diesen Ländern geht es Rentnern am besten – Deutschland nicht mal unter den Top 10
Im internationalen Vergleich hat Deutschland beim Thema Rente ziemlich nachgelassen. Im Renten-Index schwächelt unser Land und schafft es nicht einmal unter die besten Zehn.
Paris – Mehr als ein Viertel der deutschen Rentner haben ein monatliches Nettoeinkommen von unter 1000 Euro. Das zeigen Daten des Statistischen Bundesamts vom September 2022. Finanziell sieht es also für viele Senioren in Deutschland schwierig aus. Gerade jetzt in Zeiten extrem hoher Inflation werden niedrige Renten zum immer größeren Problem. Das zeigt sich auch im internationalen Vergleich.
Rente: Analyse untersucht 18 verschiedene Faktoren
Laut dem diesjährigen „Global Retirement Index“ der Vermögensverwaltungsgesellschaft Natixis hat Deutschland dabei ziemlich nachgelassen. Die jährliche Analyse untersucht die Situation der Rentner in 44 Ländern. Ausschlaggebend sind dabei 18 Faktoren, die wiederum in vier Kategorien unterteilt wurden.
- Gesundheit: Lebenserwartung, Gesundheitsausgaben pro Kopf, nicht versicherte Gesundheitsausgaben
- Lebensqualität: Zufriedenheit, Luftqualität, Wasser- und Sanitärversorgung, Biodiversität und Lebensraum, Umweltfaktoren
- Materieller Wohlstand: Einkommensgleichheit, Pro-Kopf-Einkommen, Arbeitslosigkeit
- Finanzen im Ruhestand: Altersabhängigkeit, notleidende Bankkredite (Schuldner in Verzug), Inflation, Zinssätze, steuerliche Belastung, Regierungsführung, Staatsverschuldung
Renten-Ranking: Norwegen auf Platz eins
Am Ende ergibt sich dann für jedes Land ein Score in Prozent. Dabei gilt: je höher, desto besser. Den ersten Platz im Ranking hat sich dabei Norwegen mit einem Score von insgesamt 81 Prozent gesichert. Am meisten überzeugen konnten die Skandinavier in der Kategorie „Gesundheit“ mit einem Score von satten 91 Prozent. Besonders die hohe Lebenserwartung sichert Norwegen in diesem Bereich eine so hohe Punktzahl. Auf den Plätzen zwei und drei im Gesundheits-Ranking liegen Luxemburg und Japan.
Im Gesamtranking sichert sich die Schweiz den zweiten Platz. Deutschlands Nachbarn stechen besonders im Bereich der „Finanzen im Ruhestand“ unter den Top Ten hervor. Dafür ist vor allem die enorm niedrige Inflation von drei Prozent verantwortlich.
Auf Platz drei liegt das kleine Island. Dort herrscht in allen beachteten Bereichen ein recht guter Durchschnitt. Im vergangenen Jahr konnte es sich im Renten-Report jedoch noch den ersten Platz sichern.
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Rente in Deutschland: Mangelnde Einkommensgleichheit drückt den Score
Deutschland hingegen schafft es nicht einmal unter die besten zehn und rutscht im Vorjahresvergleich um gleich drei Plätze nach hinten auf die elfte Position – hinter Tschechien. Die größten Verluste machte Deutschland dabei in der Kategorie „Materieller Wohlstand“. Schuld daran ist die niedrige Punktzahl bei der Einkommensgleichheit. Bei den Finanzen im Ruhestand sieht es auch schlecht aus – jedoch nicht schlechter als in den Vorjahren. Hier belegt Deutschland mit einem Score von 55 Prozent den 30. Platz im internationalen Vergleich. (ph)