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Rente unter der Sonne: Diese Länder locken mit Steuervorteilen, günstigen Preisen und Traum-Wetter

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Von: Michelle Brey

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Ruhestand im Ausland? Einige Länder bringen große Vorteile für Rentner.
Ruhestand im Ausland? Einige Länder bringen große Vorteile für Rentner. © Peter Zimmermann/dpa

Im Ruhestand aus Deutschland auswandern? Einige Länder locken Rentner mit handfesten Vorteilen. Welche Ziele besonders verlockend sind. Ein Überblick.

München - Immer mehr Rentnerinnen und Rentner zieht es im Ruhestand in ferne Länder. Sommerliche Temperaturen und Strände sind für viele Menschen Argumente, die für das Auswandern in Länder wie die Türkei, Griechenland oder Kambodscha sprechen. Doch auch finanziell kann der Wegzug aus Deutschland lukrativ sein.

Rentenbezüge aus dem Ausland: Die Entwicklung der Zahlen im Überblick

2020 bezogen 247.568 Personen fernab ihrer Heimat Deutschland ihre Rente*. Zum Vergleich: 1995 lag die Anzahl noch bei 129.195 Personen. „Die Zahl der ins Ausland gezahlten Renten ist in den vergangenen 25 Jahren nahezu auf das Doppelte gestiegen“, geht diesbezüglich aus dem Rentenatlas der Deutschen Rentenversicherung 2021 hervor.

Nicht erfasst werden allerdings Rentner, die noch in Deutschland gemeldet sind und ihre Bezüge auf ein deutsches Konto erhalten. Die genaue Zahl dürfte demnach höher sein.

Als Rentner in die Türkei auswandern - trotz Inflation?

Das gilt etwa in der Türkei. Der Wert der türkischen Lira gegenüber dem Euro hat binnen eines Jahres gut die Hälfte eingebüßt. Das heizt den Inflationsdruck dramatisch an. Alleine im Dezember lag die Teuerungsrate bei schwindelerregenden 36 Prozent. Ist das Land am Bosporus damit also ein gutes Ziel für Ruheständler? Ein Leben in der Türkei sei für Rentner aus Deutschland nicht mehr so günstig wie einige Jahre zuvor, zitiert das Handelsblatt Martina Yaman, die in Alanya an der Türkischen Riviera das deutschsprachige „Türkis Magazin“ herausgibt.

„Insbesondere Kaufpreise und Mieten für Wohnung sind in den vergangenen Jahren stark angestiegen - viele Verkäufer und Vermieter berechnen ihre Preise gleich ganz in Euro“, sagte Yaman der Zeitung. 50.000 Euro für eine Dreizimmerwohnung ist im Vergleich zu Kaufpreisen in den meisten deutschen Städten aber immer noch relativ wenig. Ein weiterer Vorzug, den die Türkei mit sich bringe, sei auch die Gesundheitsversorgung sowie Angebote zur Begleitung bei Behördengängen oder Arztbesuchen. Zudem lagen einer Auswertung des Statistischen Bundesamtes* (bezogen auf Juli 2021) die Lebenshaltungskosten in der Türkei um 64 Prozent unter den Lebenshaltungskosten in Deutschland.

Damit in Ländern wie der Türkei allerdings kein finanzielles Fiasko droht, gibt es einiges mehr zu beachten: Für die Rente im Ausland sollte man insbesondere einen Blick auf Konten, Behörden und Steuern werfen.

Griechenland: „Flatrate-Steuer“ als besonderer Anreiz für Rentner

Auch für Griechenland als Destination für Rentner sprechen niedrige Lebenshaltungskosten. So lagen diese in einer Auswertung des Statistischen Amts der Europäischen Union (Eurostat) unter dem europäischen Durchschnitt.

Zudem lockt das Land Menschen im Ruhestand mit einer sogenannten „Flatrate-Steuer“. Das besondere: Die Steuer „wird für eine Dauer von 15 Jahren auf die gesamten im Ausland erzielten Einkünfte des Rentners erhoben, also nicht nur auf die Rente“, so ein Partner einer Anwaltskanzlei in Athen gegenüber dem Handelsblatt. Die Vorzüge gelten nur für diejenigen Rentner, die ihren Hauptwohnsitz nach Griechenland verlegen und dort mindestens 183 Tage pro Jahr verbringen. Dann liegt der Steuersatz bei sieben Prozent.

Auszahlen soll sich das letztlich für die griechische Volkswirtschaft - trotz des niedrigen Steuersatzes. Und zwar durch die sogenannte „Silver Economy“, die Seniorenwirtschaft. Der Hintergrund: Rentner, die sich in Griechenland niederlassen, geben dort auch viel Geld etwa für Wohnraum, Lebensmittel oder Fortbewegung aus und sollen so die Wirtschaft ankurbeln.

In Deutschland sieht es bezüglich der Rente ein wenig anders aus. Beitragssatz, Eintrittsalter, Steuern: Zum Jahreswechsel gab es zahlreiche Neuerungen*.

Kombodscha: Geringe Kosten, schlechte Gesundheitsversorgung

200 Dollar Miete pro Monat, Gesamtausgaben von 1000 Dollar im Monat - und hier seien Krankenversicherung und Reisen im Land schon enthalten. Diese Angaben machte Rentner und Auswanderer Gary Rothenbücher gegenüber dem Handelsblatt. Geringe Kosten - im Vergleich zu Europa - würden für Kambodscha als Ziel für Menschen im Ruhestand sprechen, so die Zeitung. Auch das Erlangen eines Visums sei für Menschen über 55 Jahren ein Leichtes.

Kein Pluspunkt für den Aufenthalt im Ruhestand in Kambodscha sei allerdings die Gesundheitsversorgung. So gebe es zwar in der Stadt Phnom Penh gute medizinische Einrichtungen wie Krankenhäuser, so Rothenbücher. „Im Rest des Landes ist die Versorgungen aber sehr einfach.“ Besonders mit Hinblick auf die Coronavirus*-Pandemie dürfte eine gute Gesundheitsversorgung allerdings ausschlaggebend in Bezug auf den Ruhestand im Ausland sein. (mbr) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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