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Nach 135 Jahren: Sekt-Hersteller Rilling stellt Betrieb ein

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Von: Patricia Huber

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Der hohen Inflation fallen immer mehr Unternehmen zum Opfer. Jetzt hat es erneut eine traditionsreiche Firma getroffen. Ein Sekthersteller muss den Betrieb einstellen.

Stuttgart – Ukraine-Krieg, Inflation und Energiekrise bringen immer mehr Unternehmen an ihre Grenzen. In den vergangenen Monaten mussten zahlreiche Firmen ihre Insolvenz oder die Geschäftsaufgabe verkünden. Jetzt muss ein weiterer Traditionsbetrieb aufgeben.

Rilling Sekt: Traditionsunternehmen stellt Betrieb ein

Das Familienunternehmen Rilling Sekt aus dem Stuttgarter Stadtteil Bad Cannstatt wird seinen Betrieb einstellen, wie es in einer Pressemitteilung des Unternehmens heißt. Das teilte die Geschäftsführung den rund 30 Mitarbeitern am Montagvormittag (6. Februar) mit. Mit der Sektkellerei Ludwig Rilling geht eine Tradition zu Ende – das Unternehmen besteht bereits seit 135 Jahren.

„Das Marktumfeld für Sekt und Schaumweine ist seit Jahren schwierig“, heißt es in der Pressemitteilung. Der Getränke-Hersteller hatte bisher rund 30 verschiedene Sorten an Sekt im Angebot – zu viel für die sich verändernde Nachfrage. Zudem konnten die in die Jahre gekommene Produktionsanlagen nicht rechtzeitig erneuert werden.

Corona und Ukraine-Krieg: Sekt-Hersteller stellt Betrieb ein

Zu diesen beiden Faktoren kam dann noch die Corona-Pandemie. Große Feste, an denen in der Regel gerne Sekt getrunken wurde, wurden abgesagt und der Absatz ging zurück. Auch der Ukraine-Krieg stellte für Rilling eine Herausforderung dar. Denn nicht nur die Energiekosten sind gestiegen, auch Glasflaschen und Verschlüsse wurden teurer.

„Wir hatten von Anfang an das Ziel, Rilling als Sekthersteller zu erhalten und mit einem erfahrenen Partner mit Produktions- und Markt-Know-how fortzuführen“, erklärte Tobias Grimminger. Er kaufte 2021 mit seinem Partner Cemal Isin Rilling Sekt und übernahm die Geschäftsführung. Doch es kam nicht so wie geplant. „Die Gespräche und Verhandlungen waren nicht so erfolgreich“, machte er deutlich. Das schwierige Marktumfeld und die hohen erforderlichen Investitionen hätten schließlich einen vielversprechenden Interessenten abgeschreckt. Bis zum 30. September 2023 soll der Betrieb nun schrittweise eingestellt werden.

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