1. Startseite
  2. Wirtschaft

Siemens spürt Rückenwind durch Konjunkturaufschwung

Erstellt: Aktualisiert:

Kommentare

null
Siemens kündigt für das laufende Geschäftsjahr ein Rekordergebnis an: Beim Lichttechnikspezialisten Osram ist der Aufschwung noch früher angekommen als im übrigen Konzern. © dpa

München - Der Elektrokonzern Siemens spürt deutlichen Rückenwind durch die anziehende Konjunktur. Für das laufende Geschäftsjahr kündigt die Konzernspitze ein Rekordergebnis an.

“Siemens ist gut und robust unterwegs“, sagte Konzernchef Peter Löscher am Mittwochabend im Club Wirtschaftspresse München. Im laufenden Geschäftsjahr 2009/10 (30. September) werde man erneut ein Rekordergebnis verkünden können. Damit bekräftigte Löscher die bisherige Prognose. Im Herbst will er ein neues Konzernprogramm vorstellen, das sich stärker an der Kapitalrendite orientieren soll.

In der Industrieautomatisierung und beim Lichttechnikspezialisten Osram sei der Aufschwung um ein Quartal früher angekommen als erwartet, sagte Löscher. Auch das Energiegeschäft sieht der Konzernchef in der Breite wieder auf Wachstumskurs, und das Gesundheitsgeschäft entwickele sich stabil. In einigen Sparten wie in der LED-Technologie und bei Windkraftanlagen arbeite man bereits wieder an der Kapazitätsgrenze.

Im vergangenen Jahr hatte Siemens in seinen drei Sektoren Industrie, Energie und Gesundheit ein operatives Ergebnis von 7,5 Milliarden Euro eingefahren, das in diesem Jahr übertroffen werden soll.

Für die weltweite Konjunkturentwicklung zeigte sich Löscher verhalten optimistisch. Zwar hätten die vergangenen Wochen gezeigt, dass “in der Finanzecke durchaus auch noch Schockwellen sind“. Die Realwirtschaft habe sich aber weitaus robuster gezeigt.

Das künftige Wachstum werde zwar sicher langsamer ausfallen als in den vergangenen fünf Jahren und zudem unterschiedlich in den einzelnen Regionen der Erde. An einen Rückfall in die Rezession glaubt Löscher aber nicht.

Der Siemens-Chef zog eine positive Bilanz seiner mittlerweile dreijährigen Amtszeit. Durch die Wirtschafts- und Finanzkrise sei Siemens robuster als Wettbewerber gesteuert. Dabei habe man den “schnellsten Konzernumbau der Geschichte“ umgesetzt. Auch beim Sparprogramm in Vertrieb und Verwaltung sei der Elektrokonzern schneller vorangekommen, als geplant.

Auch künftig werde es einzelne Portfolioveränderungen geben durch Zu- und Verkäufe. Großakquisitionen seien aber nicht geplant, sagte Löscher. “Wir sind insgesamt so aufgestellt, wie wir aufgestellt sein wollen.“ Schwerpunkt des neuen Unternehmensprogramms werde “kapitaleffizientes Wachstum“ sein, sagte Löscher. Das bedeute eine leichte Umsteuerung vom bisher geltenden Programm “Fit for 2010“, bei dem Margenziele für die einzelnen Geschäftsbereiche im Fokus standen.

dpa

Auch interessant

Kommentare