- München - Siemens räumt sein Depot auf. Nach dem Verkauf sämtlicher Infineon-Aktien hat der Münchner Konzern nun auch seine Beteiligung am Bauelemente-Spezialisten Epcos abgestoßen. Über die Schweizer Bank UBS wurden die verbliebenen acht Millionen Aktien am vergangenen Freitag platziert. Damit hat das Unternehmen etwa 90 Millionen Euro eingenommen, erklärte ein Siemens-Sprecher.
Während beim Verkauf der Infineon-Papiere noch ein Buchgewinn im hohen zweistelligen Millionenbereich erzielt worden sein soll, scheint Siemens am Verkauf seines Epcos-Pakets nicht mehr verdient zu haben. Offiziell wollte sich der Konzern nicht dazu äußern. Trotzdem legte die Siemens-Aktie um gut ein Prozent auf 76,10 Euro zu. Das Epcos-Papier stand dagegen unter Druck. Der Kurs gab zwischenzeitlich fast fünf Prozent auf unter 10,90 Euro nach.
Epcos war aus dem 1989 von Siemens und der japanischen Matsushita gegründeten Gemeinschaftsunternehmen Siemens Matsushita Components hervorgegangen. Seit dem Börsengang von Epcos im Herbst 1999 hatte Siemens den Anteil von 12,5 Prozent gehalten. Im Deutschen Aktienindex Dax konnte sich Epcos aber nur einige Jahre halten und ist inzwischen im Tec-Dax notiert.
"Wir hatten stets angekündigt, uns über kurz oder lang von Infineon und Epcos zu trennen", sagte ein Siemens-Sprecher. Nun sei der Zeitpunkt günstig gewesen.