Damit ist der neue Vorstand von Siemens komplett. Bereits Mitte Juli hatte der Konzern mit Judith Wiese eine neue Personalchefin gefunden, die ebenfalls ab 1. Oktober starten wird. Finanzvorstand bleibt Ralf Thomas. Damit hat sich Siemens auch personell für die laufende Neuausrichtung gerüstet. Das Unternehmen will sich künftig verstärkt auf die Digitalisierung konzentrieren. In den vergangenen Jahren hat Kaeser daher eine Reihe von Bereichen in die Selbstständigkeit entlassen. So fusionierte Siemens das Windanlagengeschäft mit dem spanischen Konkurrenten Gamesa und brachte die Medizintechnik unter dem Namen Healthineers an die Börse. Derzeit läuft die Abspaltung des Energiegeschäfts Siemens Energy, das ab Ende November ebenfalls an der Börse notiert sein wird.
Zudem gibt es noch weitere Abspaltungspläne. So soll die Antriebstochter Flender ausgegliedert und an der Börse notiert werden. Die Produkte des Unternehmens werden in Windkraftanlagen sowie zahlreichen anderen Industriebereichen eingesetzt. Offen bleibt die strategische Überprüfung der Zugsparte, nachdem die Fusion mit dem französischen Konkurrenten Alstom im vergangenen Jahr am Veto der europäischen Wettbewerbshüter scheiterte.
Der neue Vorstand muss zudem die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie managen. So musste das Unternehmen zuletzt erhebliche Einbußen hinnehmen, insbesondere in den digitalen Geschäften. Die Talsohle soll im dritten Geschäftsquartal erreicht sein. (dpa - *merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.)