ŠKODA: Die Automarke aus dem Hause VW

ŠKODA wurde bereits 1895 in Tschechien gegründet und gehört seit 1990 zum deutschen Volkswagen-Konzern. Unangefochtener Bestseller der Automarke ist der seit 1959 produzierte Octavia.
- ŠKODA wurde 1895 als Fahrradhersteller gegründet.
- 1990 wurde das Staatsunternehmen nach dem Zerfall des Ostblocks an die Volkswagen AG verkauft.
- Die Automarke ist heute in über 100 Ländern weltweit vertreten.
Mladá Boleslav – ŠKODA gehört zu den ältesten Autoherstellern der Welt. In den letzten Jahren gelang es der Automarke, jedes Jahr mehr als eine Million Fahrzeuge zu verkaufen. Dabei setzt sie vor allem auf Modelle der Mittelklasse wie den Octavia und den Superb. Die offizielle tschechische Schreibweise lautet ŠKODA, ausgesprochen Schkodda.
ŠKODA: Die frühe Geschichte des Konzerns
1895 gründeten der Buchhändler Václav Klement und der Schlosser Václav Laurin im böhmischen Mladá Boleslav einen Fahrradhandel namens Klement & Laurin. Klement hatte sich zuvor geärgert, weil der Hersteller seines Fahrrads, Seidel & Naumann in Dresden, seine auf tschechisch geschriebene Beschwerde zurückgewiesen hatte.
Das junge Unternehmen baute zunächst Fahrräder, ehe der Geschäftsbetrieb auf Motorräder und schließlich auf Automobile ausgedehnt wurde. 1905 erschien das erste Auto unter dem Namen Typ A und wurde sofort zum Erfolg. Bereits 1912 waren Klement und Laurin mit der Übernahme der Reichenberger Automobil Fabrik zum größten Autohersteller im Kaiserreich Österreich-Ungarn aufstiegen.
Parallel dazu entwickelte sich in Böhmen das Maschinenbauunternehmen ŠKODA, das Emil von Skoda 1869 dem Gründer Graf Waldstein abgekauft hatte. ŠKODA produzierte Maschinen für Zuckerfabriken und Brauereien, baute Brücken und stellte Teile für Eisenbahnen und Schiffe her.
ŠKODA wird zum Mammutkonzern
Während des Ersten Weltkriegs lieferte ŠKODA Kanonen und Geschütze für die österreichisch-ungarische Armee, ehe nach Kriegsende die zivile Industrieproduktion wieder aufgenommen wurde. Dazu erwarb ŠKODA Flugzeughersteller, Kohlebergwerke und 1925 schließlich den florierenden Autohersteller Laurin & Klement. Václav Laurin blieb technischer Direktor der neuen Firma ŠKODA Auto, die sich jetzt ganz auf Automobile konzentrierte.
Nach der Besetzung der Tschechoslowakei durch deutsche Truppen wurde ŠKODA Teil der Reichswerke Hermann Göring. Mit Kriegsende und dem Beginn des Kommunismus erfolgte die Verstaatlichung des gesamten ŠKODA-Konzerns. Die Automobilsparte hieß nun ASAP (Automobilové závody, národní podnik - Automobilwerke, Nationalbetrieb), doch die Automarke ŠKODA blieb erhalten.
ŠKODA wird Teil von Volkswagen
Mit dem Ende des Kommunismus 1989 wurde der Staatsbetrieb zunächst in eine Aktiengesellschaft verwandelt, an der sich die Volkswagen AG beteiligte. Neben dem Automobilhersteller ŠKODA existiert weiterhin das Unternehmen ŠKODA Transportation, das Eisenbahnen und Straßenbahnwagen herstellt, aber nichts mit Volkswagen zu tun hat.
Unter Volkswagen produzierte ŠKODA eine Reihe neuer, westlich orientierter Autos, die sich schon bald in ganz Westeuropa gut verkauften. Die Automarke pflegte dabei ihr Image von preisgünstigen Mittelklassewagen für die gesamte Welt. Zu den wichtigsten Absatzmärkten zählen China, Deutschland und Russland. Seit 2006 verkauft ŠKODA in Anlehnung an die Anfangsjahre von Laurin & Klement wieder Fahrräder und engagiert sich im Radsport.
ŠKODA: Modelle im Überblick
Die wichtigsten Modelle von ŠKODA der jüngeren Geschichte seit der Übernahme durch Volkswagen:
Verkaufszeitraum | Modell | Typ |
seit 1959 | Octavia | Mittelklasse |
1997-2001 | Felicia | Kompaktklasse |
seit 1999 | Fabia | Kleinwagen |
seit 2001 | Superb | obere Mittelklasse |
2006-2017 | Roomster | Hochdachkombi |
seit 2009 | Yeti | SUV |
seit 2011 | Citigo | Kleinstwagen |
seit 2011 | Rapid | Kompaktklasse |
seit 2016 | Kodiaq | SUV |
seit 2018 | Karoq | SUV |
Der Citigo gleicht in der Bauweise dem VW up! und dem Seat Mii. Alle drei werden als „New Small Family“ in Bratislava produziert. Der Citigo-e war 2019 das erste Fahrzeug von ŠKODA mit Elektromotor.
ŠKODA: Geschäftsleitung
ŠKODA befindet sich seit 2000 vollständig im Besitz der Volkswagen-Gruppe. Die Geschäftsleitung der Automarke liegt seit 3. August 2020 in den Händen von Thomas Schäfer als CEO.