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"Spiegel": Siemens-Sicherheitschef stolperte über Iran

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München - Seine Kontakte zum iranischen Geheimdienst sind dem bisherigen Siemens-Sicherheitschef Gert-René Polli nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" zum Verhängnis geworden.

Der Technologiekonzern trennte sich kürzlich von dem ehemaligen Chef des österreichischen Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT). Polli, den sein Landsmann, Siemens-Chef Peter Löscher, vor einem Jahr nach München geholt hatte, galt nach diesen Informationen wegen seiner Kontakte zu iranischen Geheimdienstlern im Konzern als nicht länger tragbar.

Der Konzern soll bereits vor einiger Zeit Hinweise aus der deutschen Politik bekommen haben, dass insbesondere die USA und Israel die Berufung Pollis als "großes Problem" sahen, hieß es. Eine Zusammenarbeit mit ihm sei abgelehnt worden. "Ein globales Unternehmen wie Siemens braucht aber jemand, der in Gesprächen über Sicherheitsfragen handlungsfähig ist", zitiert "Der Spiegel" eine nicht genannte Person in München. Bereits in seiner Zeit als BVT-Chef soll sich die US-Botschaft in Wien mehrfach wegen der Beziehungen von Polli zu Iran beim österreichischen Innenministerium beschwert haben.

Wer die Nachfolge antreten wird, war bislang offen. "Wir sind mit möglichen Nachfolgern in fortgeschrittenen Verhandlungen", hatte ein Siemens-Sprecher der "Financial Times Deutschland" in der vergangenen Woche gesagt. Der Posten "Leiter der Konzernsicherheit" ist eine Schlüsselposition in jedem Konzern. Die Aufgabe des Managers ist es, Sicherheitsrisiken wie Geheimnisverrat, Entführungen oder Anschlägen vorzubeugen. Der FTD zufolge ist nicht ausgeschlossen, dass der ehemalige Sicherheitschef Norbert Wolf übergangsweise in seinen alten Job zurückkehren wird. Er genieße einen ausgezeichneten Ruf.

dpa

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