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Strompreisbremse: So können Verbraucher doppelt so viel Geld herausholen

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Von: Lisa Mayerhofer

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Ein Stecker liegt auf Geldscheinen
Die Strompreisbremse soll Bürgern Entlastung bringen. © Lobeca/Ralf Homburg/Imago

Die Strompreisbremse soll die hohen Energiekosten abmildern. Eine Berechnung zeigt, dass Verbraucher doppelt profitieren können, wenn sie kräftig sparen.

München – Der Strompreis ist in Deutschland im Zuge der Energiekrise rasant gestiegen: Im vergangenen Herbst mussten Neukunden mit Kosten von 50 bis 60 Cent pro Kilowattstunde (kWh) rechnen. Auch 2023 ist keine Entspannung in Sicht: Viele Stromanbieter erhöhten zum Jahresbeginn die Preise, Experten erwarten auch weiterhin ein hohes Preisniveau.

Strompreisbremse: 80 Prozent des Verbrauchs wird gedeckelt

Gleichzeitig greifen dieses Jahr aber auch Entlastungshilfen der Regierung – wie etwa die Strompreisbremse. Sie gilt ab diesen März bis April 2024, der Januar und Februar dieses Jahres soll von den Stromanbietern rückwirkend im März abgewickelt werden. Durch die Strompreisbremse werden 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs von Haushalten und kleineren Unternehmen gedeckelt – und zwar auf 40 Cent je Kilowattstunde brutto.

Verbraucht man mehr, muss für jede weitere Kilowattstunde der neue hohe Preis im Liefervertrag voll bezahlt werden. Wie bei Gas und Wärme wird auch bei Strom jede eingesparte Kilowattstunde mit dem Vertragspreis abgerechnet, also auch, wenn man mehr als 20 Prozent des bisherigen Jahresverbrauchs eingespart hat.

Strompreisbremse: Großzügige Rückzahlungen, wenn gespart wird

Und genau darin liegt für Verbraucher ein großer Hebel: Sie können von der Strompreisbremse gleich mehr als doppelt profitieren, indem sie sparen. Dann ist nicht nur der Preis, den sie für Strom zahlen, durch die Deckelung von 80 Prozent des Verbrauchs niedriger. Denn wer es zudem schafft, weniger als im Vorjahr zu verbrauchen, kann auf großzügige Rückzahlungen bei der Jahresabrechnung hoffen, betont finanztip.de.

Das ist möglich, da ja die 20 Prozent über dem Grundkontingent zu einem höheren Strompreis im Voraus bezahlt werden, und, sollten diese aber eingespart werden, bei der Rückerstattung zum höheren Preis abgerechnet werden. Dabei gilt: je höher der Strompreis über der Strompreisbremse liegt, desto mehr profitieren die Betroffenen (die aber natürlich auch mehr zahlen müssen).

Ein Beispiel zeigt, wie viel Geld Verbraucher durch Einsparungen zusätzlich herausholen können:

Musterbeispiel: Ein Zwei-Personen-Haushalt verbraucht 2500 kWh im Jahr für 50 Cent/kWh

Wenn 2023 kein Strom eingespart wird, erhält das Paar eine Rückzahlung von etwa 200 Euro auf seine Jahresrechnung. Pro Monat kann durch die Strompreisbremse mit einem Rabatt von 16,67 Euro gerechnet werden.

-> Wenn das Paar dagegen den Stromverbrauch um 20 Prozent gegenüber des Vorjahresverbrauchs reduziert, darf es sich zusätzlich über 250 Euro Rückerstattung freuen. Damit konnten sie also ihre Rückzahlungen mehr als verdoppeln.

-> Wenn sie es schaffen, immerhin zehn Prozent gegenüber des Vorjahresverbrauchs einzusparen, winkt ihnen ein zusätzlicher Rabatt von 125 Euro.

Wer einen hohen Stromtarif hat, für den lohnt es sich unter Umständen zudem, den Anbieter zu wechseln.

Mit Material der dpa

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