Tankrabatt startet endlich – und bringt eine positive Überraschung
Vor dem Start des Tankrabatts waren die Erwartungen bei vielen Experten gedämpft. Doch zum Auftakt am 1. Juni sind die Preise stärker gesunken als gedacht.
München/Berlin/Hamburg – Der Tankrabatt scheint am 1. Juni aller Kritik zum Trotz zu greifen: Die seit Mittwoch Mitternacht geltende Senkung der Energiesteuer hat zum Start zu teils deutlich sinkenden Spritpreisen an Tankstellen geführt.
Das zeigt eine Schnellauswertung der Preise an rund 400 Tankstellen in München, Berlin und Hamburg im Zeitraum zwischen 6:00 Uhr und 7:00 Uhr durch die Deutsche Presse-Agentur mithilfe der Spritpreis-Daten des ADAC. Zwar haben nicht alle Tankstellen ihre Preise stark gesenkt, bei der überwiegenden Mehrheit ergab sich allerdings bereits wenige Stunden nach der Steuersenkung ein klarer Unterschied.
Tankrabatt: Spritpreise sinken am 1. Juni bei Benzin und Diesel
So kostete am Mittwoch bei rund 350 der untersuchten Tankstellen der Liter Super E10 weniger als 1,90 Euro. Im gleichen Zeitraum am Dienstag hatte es im untersuchten Bereich nur eine einzige Tankstelle gegeben, die E10 für weniger als zwei Euro anbot.
Bei der Mehrheit lag der Preis damals zwischen 2,10 und 2,30 Euro. Der theoretische Preisunterschied für Superbenzin durch die Steuerentlastung läge bei 35 Cent pro Liter. Das liegt angesichts der vorliegenden Daten grob abgeschätzt in Reichweite der Senkungen. Für eine genauere Bewertung des Tankrabatts ist es allerdings noch zu früh.
Auch bei Diesel ergab sich ein klarer Trend in Richtung fallender Preise. Hatte es den Kraftstoff noch am Dienstagmorgen nur in seltenen Fällen für weniger als zwei Euro gegeben, machten diese Preise am Mittwoch bereits die Mehrheit aus. Mehr als 2,10 Euro wurden dagegen kaum verlangt. Das war am Dienstag noch fast in der Hälfte aller Fälle so gewesen. Bei Diesel liegt die Entlastung durch die Steuersenkung mit knapp 17 Cent pro Liter deutlich niedriger.
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Tankrabatt: Tankstellen wegen Spritpreise unter Wettbewerbsdruck?
Im Vorfeld war erwartet worden, dass die Spritpreise am Mittwoch nicht abrupt fallen werden. Grund dafür ist, dass die gesenkte Steuer nicht beim Verkauf an der Zapfsäule, sondern ab Tanklager beziehungsweise Raffinerie anfällt.
Das bedeutet, dass alle vor Mitternacht gelieferten Vorräte der Tankstellen noch mit dem normalen höheren Steuersatz belastet sind. Dass die Mehrheit der Tankstellen dennoch bereits jetzt die Preise kräftig senkte, könnte eine Folge der hohen öffentlichen Aufmerksamkeit und des damit einhergehenden Wettbewerbsdrucks sein.
Für die Analyse wurden die Preise an rund 400 Tankstellen in und um München, Berlin und Hamburg auf der Homepage des ADAC am Dienstag und Mittwoch jeweils zwischen 6:00 Uhr und 7:00 Uhr abgerufen und verglichen. (lma/dpa)