Tesla-Fahrer klagt über zahlreiche Qualitätsmängel - seine Entscheidung später überrascht

Spätestens seit Einführung des Model 3 kämpft Tesla mit Qualitätsmängeln. Diese macht ein Kunde jetzt auch fürs Model Y öffentlich - und will doch nicht wechseln.
Palo Alto/USA - Der US-Elektroautobauer Tesla hat eine begeisterte und treue Fangemeinde. Diese Treue lässt viele Kunden über die immer wieder auftretenden Qualitätsmängel der Tesla-Fahrzeuge hinwegsehen. Das Online-Magazin Business Insider berichtet jetzt über einen bekannten Influencer, der auf Twitter über eklatante Probleme berichtet.
Quinn Nelson ist Betreiber eines bekannten YouTube-Kanals, der sich auf Tech-Nachrichten und Testberichte konzentriert. In dieser Funktion äußerte er auch immer wieder seine Meinung zu Tesla. Privat scheint Nelson überzeugter Fan des Unternehmens zu sein. Obwohl er immer wieder auf Qualitätsmängel seines Model 3 hinwies, unter anderem auf YouTube und Twitter, kaufte er sich trotzdem das neue Model Y.
Tesla: Auch das Model Y ist mängelbehaftet
Allerdings ist auch sein neues Fahrzeug nicht frei von Mängeln. Auf Twitter lud Nelson Bilder hoch, die die großen Qualitäts-Probleme bei Tesla belegen. Zu erkennen ist etwa ein wackelig angebrachter Türgriff, nicht zueinander passende Farbtöne nebeneinanderliegender Bauteile und eine halb abfallende untere Plastikabdeckung der Stoßstange. Gleichzeitig bemängelt er die großen Spaltmaße. Zu sehen ist, wie Nelson einen ganzen Finger zwischen zwei Bauteile der Rückleuchten steckt. Das Problem mit den großen Spaltmaßen zieht sich dabei wohl durch das ganze Auto. Nelson merkt an, dass die vielen Undichtigkeiten zu Problemen mit der Klimaanlage führten.
Laut BI macht Nelson vor allem die „mangelnde Lernfähigkeit“ Teslas für die Probleme verantwortlich. Schließlich habe bereits sein vorheriger Tesla Model 3 ähnliche Mängel aufgewiesen. Er „hätte die Annahme verweigern können“, da das E-Auto seinen eigenen Qualitätsstandards nicht entsprach, so Nelson weiter.
Tesla-Kunde: Schwäche der Konkurrenz für Kauf ausschlaggebend
Wie Nelson auf Twitter berichtet, habe er Tesla darum gebeten, einige der Mängel kurz nach der Auslieferung des Fahrzeugs zu beseitigen. Und trotz der Probleme outete sich Nelson als überzeugter Tesla-Anhänger. Es gäbe „keinen elektrischen Antrieb, der auch nur annähernd an das herankommt, was Tesla zu bieten hat.“ Habe man einmal einen Tesla gekauft, sei es „schwer, zurückzugehen.“ Gleichzeitig könnte die Wartezeit auf ein neues Auto „noch Wochen oder sogar Monate dauern“. Er habe aber Angst, dass der nächste Tesla „in einem noch schlechteren Zustand sein könnte“.
Tesla: Der US-Konzern hat Vorsprung vor der Konkurrenz - aber „nicht mehr viele Ausreden“
Für ihn seien auch die regelmäßigen „Over-the-Air“-Software-Updates und das im Vergleich zur Konkurrenz gut ausgebaute Ladenetz ein Grund für die Attraktivität der Tesla-Modelle. So sei sein Model 3 beim Verkauf 2021 ein „besseres Auto“ gewesen, als zum Kaufzeitpunkt 2018. Außerdem sei Tesla Spitzenreiter bei der Lieferfähigkeit. Nelson vermutet, dass dies wahrscheinlich auch einer der Gründe für die unsaubere Verarbeitung ist.
Dass der US-amerikanische E-Auto Konzern nachbessern muss, erkennt auch Nelson. Seiner Ansicht nach habe Tesla „nicht mehr viele Ausreden“. Andere Autokonzerne bemühten sich, ähnliche Spezifikationen mit einer umfassenden Qualitätskontrolle zu liefern, während Tesla seit zehn Jahren Serienautos herstelle und „schlechtere Qualität als noch vor zwei Jahren“ anböte. (PB)