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Twitter-Deal: Bezos schießt gegen Musk – „Hat China Einfluss gewonnen?“

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Von: Patricia Huber

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Jeff Bezos (l), Gründer von Amazon, und Elon Musk (r), Tesla-Chef.
Amazon-Chef Jeff Bezos scheint nicht sonderlich begeistert von Elon Musks Twitter-Kauf zu sein. © P. Martinez Monsivais/Carstensen/dpa

Elon Musk hat Twitter übernommen - und prompt schießt sein größter Milliardärs-Konkurrent Jeff Bezos wieder gegen ihn. Er vermutet, dass China durch die Übernahme Macht über Twitter gewinnen könnte.

San Francisco – Gestern (25. April) wurde es offiziell bestätigt: Multimilliardär Elon Musk kauft den Kurznachrichtendienst Twitter. Für satte 44 Milliarden Dollar (41 Milliarden Euro) erhält der Tesla-Chef die volle Kontrolle über den Onlinedienst. Die Meinungen zur Übernahme sind extrem gespalten. Denn Musk hatte zuvor deutlich klargemacht, dass er die Meinungs- und Redefreiheit auf der Plattform wieder stärken wolle.

Elon Musk: Nutzer sehen Twitter-Deal zwiegespalten

Marktexperte Thomas Hayes erklärte im Interview mit Yahoo Finance, Elon Musks Übernahme sei „das Beste, was Twitter passieren konnte.“ Er denkt, dass Twitter dadurch auch für Influencer wieder interessant werden könnte. Kritiker hingegen sehen Musks Ansichten zur Meinungsfreiheit eher mit Besorgnis. Denn während Twitter in den vergangenen Jahren vermehrt gegen Falschinformationen und Hassbotschaften vorgegangen ist, scheint Musk als zukünftiger Twitter-Chef diese Art von Tweets wieder zulassen zu wollen.

Auch sein größter Konkurrent, Amazon-Boss Jeff Bezos, wettert nun gegen ihn. Auf seinem Twitter-Account teilt er einen Tweet des New York Times-Journalisten und China-Experten Michael Forsythe und wirft damit zugleich eine neue Frage zu der Übernahme auf: „Hat die chinesische Regierung gerade ein wenig Einfluss […] gewonnen?“

Elon Musk: Hat China dank Tesla jetzt Einfluss auf Twitter?

Was Bezos damit meint: Die Tesla-Verkaufszahlen legen nahe, dass China der zweitwichtigste Markt für den Elektroautobauer ist. Denn der Elektroauto-Markt in China boomt regelrecht. Im vergangenen Jahr wurden dort laut finanzen.net 2,99 Millionen E-Autos verkauft. Die meistverkaufte Marke war Tesla, mit 473.000 verkauften Fahrzeugen.

Das wird auch im von Bezos zitierten Tweet deutlich gemacht. Im Jahr 2009 wurde der Kurznachrichtendienst aus China verbannt, ebenso wie zahlreiche andere westliche soziale Netzwerke. Der Grund: Der chinesische Staat hatte kaum bis keine Kontrollmöglichkeiten. Doch das könnte sich nun ändern. Die chinesische Regierung könnte mit ihrer Wirtschaftsmacht Tesla-Chef Musk unter Druck setzen und so wieder Einfluss auf die Plattform nehmen. Ob das realistisch ist, bleibt abzuwarten. Schließlich betont der Milliardär immer wieder, wie wichtig ihm die Meinungsfreiheit auf der Plattform sei. (ph)

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