Beispielhaft ist hierfür der Landmaschinenhersteller Claas, der 150 Millionen Euro in seinen Standort im Süden Russlands gesteckt hat – und der an seinem Engagement festhält.
Es ist also kompliziert. Wie schnell es geht, zwischen die Fronten des Ukraine-Kriegs zu geraten, hat SAP – Deutschlands wertvollster Dax-Konzern – erlebt. Offiziell teilte das Unternehmen mit, die Sanktionen des Westens zu unterstützen, ein Rückzug war angekündigt. Dann enthüllte die ukrainische Online-Zeitung The Kyiv Independent aber, dass der SAP-Vorstand russischen Kunden einen Transfer von Cloud-Daten anbot.
Wollte SAP also vordergründig die Politik des Westens unterstützen – hintenrum aber die Geschäftsbeziehungen weiter pflegen? Inzwischen ruderte SAP zurück. Man werde sich in einem „geordneten Ausstieg“ vollständig aus Russland zurückziehen, teilte das Unternehmen mit. Sowohl das Neukunden-, als auch das Bestandskundengeschäft werde eingestellt.
Wann das sein wird? Dazu hält sich SAP bedeckt. „Wir prüfen derzeit verschiedene Optionen, wie sich diese Entscheidung umsetzen lässt“, heißt es lediglich.