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Schwerer Schlag für VW und Co. in den USA? Auf Hiobsbotschaft folgt Erleichterung

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Von: Patrick Freiwah

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VW-Autoschlüssel mit US-Flagge: Der „Inflation Reduction Act“ der USA versetzt die Weltwirtschaft in Aufruhr
VW-Autoschlüssel mit US-Flagge: Der „Inflation Reduction Act“ der USA versetzt die Weltwirtschaft in Aufruhr. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Die USA subventionieren mit dem „Inflation Reduction Act“ klimafreundliche Technologien. Eine Gesetzgebung sorgt bei deutschen Autokonzernen zunächst für lange Gesichter.

Update vom 21. Februar: Erleichterung in Wolfsburg: Als bislang einziger deutscher Hersteller platziert Volkswagen eines seiner Elektromodelle in der Auflistung für Steuererleichterungen in den USA. Damit befinden sich die Modellvarianten des Crossovers VW ID.4 nun in der Riege jener Modelle, für die es beim Kauf eine Gutschrift in Höhe von 7500 US-Dollar gibt.

„Dies ist eine großartige Nachricht für Verbraucher in den USA, denn sie erweitert die Auswahl an wirklich erschwinglichen Elektrofahrzeugen“, erklärte Pablo Di Si, CEO der Volkswagen Group of America, nach der Listenplatzierung, welche die Absatzaussichten deutlich verbessert. Immerhin ist der ID.4 von VW im ersten Quartal 2023 das viertmeistverkaufte E-Auto in den Staaten gewesen.

Möglich wurde die zügige Aufnahme in die begehrte Liste aufgrund von nachgereichten Unterlagen im Hinblick auf die Produktionsbedingungen. Kernpunkt seien 800 Millionen Dollar schwere Investitionen in die lokale Montage und Beschaffung im VW-Werk Chattanooga in Tennessee, erläutert Electrive.net.

USA: Deutsche Elektroauto-Hersteller müssen bestimmte Auflagen erfüllen

Ursprungsartikel vom 18. April 2023: Washington/München - „America first“: Was Donald Trump großspurig ankündigte, hat mit der Präsidentschaft von Joe Biden und den Demokraten Fahrt aufgenommen. Der milliardenschwere „Inflation Reduction Act“ verdeutlicht das: Die US-Regierung pumpt enorme, finanzielle Kapazitäten in klimafreundliche Maßnahmen, die hauptsächlich der eigenen Wirtschaft und Industrie zugutekommen sollen. Die neueste Entwicklung sorgt für Stirnrunzeln bei den deutschen Autobauern VW, BMW und Mercedes.

Zwar fördert die US-Regierung den Elektroauto-Kauf mit Steuergutschriften von bis zu 7500 Dollar pro Modell. Jedoch sorgt die neue Gesetzgebung dafür, dass zunächst gerade mal etwa zehn Stromer die notwendigen Kriterien erfüllen. Grund sind neue Bedingungen im Hinblick auf die Batterieproduktion, welche am 18. April in Kraft treten. Das geht aus einer Liste des US-Finanzministeriums sowie der Steuerbehörde IRS hervor.

Umkämpfter E-Auto-Markt: Deutsche Hersteller ringen um US-Marktanteile

Die Steuererleichterungen für Elektroautos in den USA sind davon abhängig, zu welchem Anteil Fahrzeuge in Nordamerika produziert werden und inwieweit die Komponenten und Rohstoffe für den Akku aus den USA oder aber von bestimmten Handelspartnern stammen. Das Ziel: die Abhängigkeiten von China in Sachen Batterie zu reduzieren, mit dem das Land schon seit geraumer Zeit ein massiv angespanntes Verhältnis hat.

Schon vor Monaten warnen auch europäische Politiker wie Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vor einem „Handelskrieg“ mit den Vereinigten Staaten:

USA: VW, BMW und Co. gehen erstmal leer aus - „wichtige Unterlagen“ fehlen

Elektrische Modelle der Marken VW, Audi, BMW sowie Fabrikate anderer Länder wie zum Beispiel Volvo (in chinesischer Hand) gehen erstmal leer aus. Das bedeutet, die Preise für jene E-Autos auf dem US-Markt lassen sich für Käufer nicht per Steuergutschrift reduzieren, was potenziell den Absatz mindert. Ein Sprecher von Volkswagen erklärte jedoch, man sei „ziemlich zuversichtlich“, mit dem VW ID.4 doch noch Steuerprämien zu bekommen. Der Grund sei, dass noch auf „wichtige Unterlagen“ eines Zulieferers gewartet werde.

Für die volle Prämie im Wert von 7500 Dollar (etwa 6800 Euro) qualifizieren sich laut der veröffentlichten Liste derzeit gerade mal zehn Modelle. Diese stammen von den heimischen Autogrößen General Motors und Ford, aber auch von Tesla. Allerdings wurde die Steuerprämie für den Verkaufsschlager Model 3 um die Hälfte gekürzt, auf 3750 US-Dollar. Auch der US-europäische Konzern Stellantis profitiert von den Vergünstigungen.

Das massive Subventionspaket in den USA lockt viele deutsche Unternehmen nach Übersee. Das beeinflusst hierzulande den Arbeitsmarkt. (PF)

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