VW: Konzern verpatzt wichtigen Modellstart – Fans sind wütend: „Frechheit, Schrott, Einstampfen“

VW-Chef Herbert Diess treibt die Entwicklung eigener Software massiv voran. Doch es ruckelt gewaltig. Jetzt müssen die Wolfsburger ihr wichtigstes Modell in die Werkstatt zurückrufen. Das Echo ist verheerend.
- VW-Chef Herbert Diess hat dem größten Autobauer der Welt einen umfassenden Umbau verordnet.
- Neben einer umfassenden E-Offensive setzt der Bayer dabei auch auf Software.
- Doch es hakt gewaltig. Bei vielen VW-Fahrern wächst der Unmut.
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Wolfsburg – Der Wolfsburger Autobauer VW ist nach dem erneuten Rückruf des VW Golf 8 schwer in die Kritik geraten. In sozialen Netzwerken werfen User dem Konzern vor allem Defizite in der Entwicklung der Software sowie bei der Qualitätskontrolle vor. Der Rückruf sei typisch für VW, schrieb ein User auf Facebook. Auch beim Start des ID.3 „ging bei der Auslieferung fast gar nichts“.
Laut VW gibt es im Golf 8 Probleme beim Infotainment-System. Berichten zufolge fielen in zahlreichen Golf 8 die Bildschirme während der Fahrt plötzlich komplett aus. Zudem sende das System unverständliche Signale, die die Fahrer unterwegs womöglich ablenken und gefährden könnten.
VW: Massive Software-Probleme beim Golf 8
VW hatte bei der Elektronik des Golf 8 von Anfang an mit massiven Problemen zu kämpfen. Wegen fehlerhafter Bord-Software musste der Konzern den Marktstart seines wichtigsten Volumen-Modells auf Ende 2019 verschieben. Im vergangenen Frühjahr mussten die Wolfsburger die Golf-Produktion sogar für mehrere Wochen ganz stoppen sowie 35.000 Fahrzeuge in die Werkstatt zurückrufen. Grund waren Schwierigkeiten beim vorgeschriebenen Notrufassistenten.
Nun hat der Konzern einen weiteren Rückruf gestartet. Insgesamt seien dies Mal 56.000 Fahrzeuge betroffen, hieß es am Dienstag, 26.000 davon in Deutschland. Betroffene Autofahrer sollen ein Ersatzfahrzeug sowie als Entschädigung einen Werkstattgutschein erhalten. Zusätzlich werde die Garantiedauer um ein Jahr verlängert, erklärte VW.
VW Golf 8: Fans gehen mit Konzern hart ins Gericht
In den sozialen Netzwerken ist der Unmut über die Software-Probleme und den zweiten Rückruf binnen Jahresfrist allerdings groß. Die Verkehrszeichen-Erkennung sei „fehlerhaft“, lasse sich aber nicht abschalten, moniert ein User auf der IT-Webseite Golem. Neben dem Bildschirm falle auch die zentrale Cockpit-Anzeige aus, berichtet ein anderer. Zudem fragen viele User, weshalb Golf-Fahrer für eine Aktualisierung der Software in die Werkstatt müssten. Bei Tesla werde neue Software über das Mobilfunknetz eingespielt, heißt es. Die VW-Software sei „Schrott“, schreibt ein User auf Facebook. Ein anderer formuliert es noch drastischer: „Die“, heißt es mit Blick auf den Wolfsburger Autobauer, „sollen den Golf gleich einstampfen.“
Ähnliche Probleme gibt es bei Daimler: Mercedes verkündet eine dringende Warnung und ruft das Flaggschiff kurz nach Verkaufsstart in die Werkstatt zurück.