Preiserhöhung bei VW: Bestimmte Modelle kosten nun tausende Euro mehr

Volkswagen dreht wieder an der Preisschraube für seine Neuwagen. Diesmal sind zwei Faktoren ausschlaggebend - und unterstreichen die neue Konzernstrategie.
Wolfsburg - Im VW-Konzern herrscht Aufbruchstimmung. Trotz Corona hält der Autobauer an seiner E-Mobilitätsstrategie fest und kann diesbezüglich längst Erfolge vorweisen: Zusammen mit den Modellen der Markentöchter konnte man in Sachen Verkaufszahlen von Elektroautos zuletzt sogar den Primus Tesla* den Rang abjagen.
Die Mission ist eindeutig und offenbar wird auch von unpopulären Entscheidungen nicht zurückgeschreckt: Mit dem Konzept „way to zero“ will Volkswagen bis zum Jahr 2050 emissionsfrei Autos produzieren. Schon wesentlich früher soll die Abkehr von Modellen mit Verbrennermotor und die Massentauglichkeit der strombetriebenen Fahrzeuge gelingen.
VW erhöht Neuwagenpreise - Zwei Aspekte bedeutend
Um dieses Vorhaben voranzutreiben, plant VW alleine in diesem Jahr weitere Elektroauto-Neuheiten. Darüber hinaus praktizieren die Wolfsburger offenkundig auch eine Preisstrategie, welche die Kundschaft zusätzlich in Richtung alternative Antriebe treiben soll. Das verdeutlicht ein Handelsblatt-Bericht, bezugnehmend auf ein Schreiben, das der Autohersteller seinen Händlern kürzlich hat zukommen lassen.
Demnach vollzieht Volkswagen* demnächst nicht nur eine jährliche, der Inflation geschuldete Preiserhöhung seiner Modelle. Dazu kommt im Jahr 2021 auch ein hauseigener Umweltaufschlag, der speziell bei Sprit schluckenden Fahrzeugen mit hohem CO2-Ausstoß ordentlich ins Gewicht fällt. Dem Bericht zufolge werden die Autos von VW im Schnitt 1,5 Prozent teurer. Bei schweren SUV-Boliden soll die Preissteigerung bis zu vier Prozent betragen.
VW zieht die Preise an - Touareg-Käufer dürfte es am schlimmsten treffen
Am härtesten dürfte es demnach den VW Touareg treffen: Das größte SUV der Angebotspalette ist seit 2018 in dritter Generation erhältlich, für den Geländewagen wird derzeit ein Basispreis von über 60.000 Euro fällig. Das bedeutet einen Preisanstieg von mindestens 2500 Euro. Elektroautos wie der ID.3* oder auch Hybridmodelle bleiben vom Anstieg der Kosten nicht ausgenommen, hier kommt lediglich der „traditionelle“ Aspekt Inflation zum Tragen, auf einem niedrigeren Niveau.
Ob die Preiserhöhungen bei Volkswagen zum richtigen Zeitpunkt kommen, erscheint zumindest fraglich: Erst im Mai 2020 stiegen die Preise der VW-Neuwagen, abgesehen davon hat Deutschlands größter Hersteller im Januar auf dem Heimatmarkt ein unzufriedenstellendes Ergebnis hingelegt: Mit 34.189 verkauften Autos betrug das Minus gegenüber dem Vorjahreszeitraum knapp 30 Prozent. Wann genau die nun kommunizierten Preiserhöhungen in Kraft treten, darüber wurde nichts bekannt.
Kürzlich hat sich im Stammwerk von Volkswagen eine Straftat abgespielt: Ein Dieb klaute acht Neuwagen - und deckte eine riesige Sicherheitslücke auf. (PF) *Merkur.de ist ein Angebot des Ippen Digital Netzwerks