GM streicht bis zu 5400 Opel-Jobs in Deutschland
Rüsselsheim - General Motors hat bestätigt, in Deutschland bis zu 5400 Stellen bei Opel abbauen zu wollen. Insgesamt sind 9000 Jobs bei dem Autobauer bedroht.
“Rund 50 bis 60 Prozent der geplanten Kürzungen betreffen Deutschland“, sagte Opel-Interimschef Nick Reilly am Mittwoch.
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Wie am Mittwochvormittag bekannt wurde, bleibt auch das Opel-Werk in Eisenach. Das sagte GM-Europachef Nick Reilly am Mittwoch in Rüsselsheim nach einem Gespräch mit der thüringischen Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht. Zuvor hatte Reilly bereits Zusagen für die Standorte Rüsselsheim, Bochum und Kaiserslautern abgegeben. Somit wird kein deutscher Opel-Standort geschlossen. Allerdings werden sich die rund 25.000 Beschäftigten von Opel in Deutschland auf einen deutlichen Stellenabbau einstellen müssen. Europaweit sollen insgesamt bis zu 9.500 Jobs entfallen.
Opel-Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz kündigte Widerstand gegen den geplanten massiven Stellenabbau in Deutschland und Belgien an.
Verhandlungskrimi um Opel: Eine Chronik
Und so sieht die Opel-Streichliste für Deutschland nach Informationen der Deutschen Presseagentur (dpa) aus: In Rüsselsheim sollen 2400 Jobs wegfallen, in Bochum 2300 und jeweils 300 Arbeitsplätze in den Werken in Eisenach und Kaiserslautern. Das hat die dpa am Mittwoch aus Unternehmenskreisen erfahren. Insgesamt sieht der GM-Plan demnach den Abbau von 8700 Arbeitsplätzen in Europa vor. Am stärksten betroffen sind Deutschland und Belgien mit insgesamt 7300 wegfallenden Stellen. Somit müssten diese beiden Länder 84 Prozent der Restrukturierung schultern, hieß es in Unternehmenskreisen. Ob damit das Aus des belgischen Werks in Antwerpen bevorsteht, sei aber noch unklar. Dort montieren rund 2580 Beschäftigte den Opel Astra. Aus Arbeitnehmerkreisen gab es Kritik, dass GM Produktion aus Deutschland nach England abziehen wolle, um dort Staatsgelder zu bekommen.