Wirecard: Ex-Top-Manager auf Philippinen verstorben - Behörden ermittelten gegen ihn
Ein Wirecard-Partner und früherer Top-Manager des Zahlungsdienstleisters ist in Manila verstorben. Gegen ihn bestand der Verdacht der Geldwäsche.
- Vor dem Hintergrund des Wirecard-Skandals berichten mehrere Medien von einem Todesfall.
- Christopher B. soll in Manila (Philippinen) verstorben sein.
- Er war laut seines Vaters zuvor wegen eines Schwächeanfalls ins Krankenhaus gekommen.
Vor dem Hintergrund des milliardenschweren Betrugsskandals um den Zahlungsdienstleister Wirecard berichten mehrere Medien über einen Todesfall: Bereits Ende Juli soll der ehemalige Asien-Manager Christopher B. In der philippinischen Hauptstadt Manila verstorben sein.
Wie das Handelsblatt berichtet, sagte der Vater von B., dass sein Sohn nicht krank gewesen sei und wegen eines Schwächeanfalls ins Krankenhaus gekommen sei. „Ich glaube, es war eine natürliche Sache“, zitiert ihn das Handelsblatt. Er habe auch nicht viele Informationen.
Ex-Wirecard-Manager verstorben: Behörden ermittelten gegen ihn
Nachdem B. aus dem Wirecard-Konzern ausgetreten und seine Stelle als Chef des philippinischen Wirecard*-Standorts abgegeben hatte, leitete er gemeinsam mit seiner Ehefrau unter anderem den Zahlungsabwickler „PayEasy Solutions“, einem bedeutenden Wirecard-Partner.
Dieser soll Wirecard 2018 etwa 300 Millionen Euro Umsatz gebracht haben. Doch 1,9 Milliarden Euro, die auf Treuhandkonten auf den Philippinen liegen sollten, existieren gar nicht, wie der Konzern Mitte Juni bekanntgab. Inzwischen ermittelt die deutsche Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf "gewerbsmäßigen Bandenbetrug".
Auch der nun offenbar verstorbene B. stand im Verdacht: Die philippinischen Behörden ermittelten wegen Geldwäsche. Wie das Handelsblatt berichtet, soll B. ein Kontaktmann des Ex-Wirecard-Vorstands Jan Marsalek gewesen sein, der sich seit Wochen auf der Flucht befindet.
Wirecard-Mitarbeiter wollen Betriebsräte gründen
Indes wurde bekannt, dass Wirecard-Mitarbeiter Betriebsräte gründen wollen - aus Sorge, aufgrund der Insolvenz* ihre Jobs zu verlieren. Die Gewerkschaft Verdi forderte die Geschäftsführungen dreier Wirecard-Tochterfirmen am Donnerstag auf, ihre Belegschaften zu entsprechenden Wahlversammlungen einzuladen. Konkret geht es um die Wirecard Bank und die beiden Softwarefirmen Wirecard Service Technologies und Wirecard Acceptance Technologies, die zusammen einige hundert Menschen beschäftigen.
Die Betriebsräte könnten dann im Fall etwaiger Betriebsschließungen in Verhandlungen mit den Unternehmensleitungen Sozialpläne aushandeln. Bei der Muttergesellschaft Wirecard AG ist bislang keine Betriebsratswahl geplant. „Wir hoffen ein bisschen auf den Nachahmungseffekt“, sagte dazu Tina Scholze, die für Wirecard zuständige Verdi-Gewerkschaftssekretärin. *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.