Mehr als tausend Zara-Filialen vor dem Aus? - Mutterkonzern rutscht ins Minus und reagiert drastisch

Die Corona-Krise trifft die Modebranche schwer. Die Filialen mussten über Wochen schließen und blieben auf Kosten und Ware sitzen. Ein Gigant der Branche rutscht in die roten Zahlen.
- Die Coronavirus*-Krise stellt auch die Modebranche vor große Herausforderungen.
- Ein Gigant der Branche rutschte in die roten Zahlen.
- Mehr als tausend Zara-Filialen stehen vor dem Aus.
München - Die Coronavirus-Pandemie hat folgenschwere Auswirkungen auf die Modebranche. Wochenlang mussten die Filialen schließen, um ihren Teil zur Eindämmung des Coronavirus beizutragen. Dadurch blieben sie auf den Kosten und der Ware sitzen. Ein Gigant der Branche rutschte in die roten Zahlen. Davon betroffen ist eine der beliebtesten Modemarken: Zara.
Coronavirus: Textilhändler rutscht in die roten Zahlen - beliebte Modekette betroffen
Aufgrund der Corona-Pandemie* ist der spanische Textilhändler Inditex erstmals seit vielen Jahren in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich betrug der Verlust im bis Ende April gelaufenen ersten Geschäftsquartal 409 Millionen Euro.
Noch ein Jahr zuvor konnte noch ein Gewinn von 734 Millionen erwirtschaftet werden, wie der Eigner von Modeketten wie Zara Mitte Juni in Spanien mitteilte. Für die Spanier ist es der erste Quartalsverlust seit ihrem Börsengang 2001.
Coronavirus: Inditex in den roten Zahlen - 1200 Zara-Filialen vor dem Ende
Ein Kaufhaus ohne eine Zara-Filiale? Bislang schien das nicht vorstellbar. In fast allen europäischen Großstädten ist die Modemarke Zara vertreten.
Auf der Basis eines Plans 2020-2022, wie Inditex in einem Statement schrieb, soll das Filialnetz bis 2022 jährlich um 150 Läden waschen. Im gleichen Zug sollen jedoch in diesem Zeitraum auch 1200 Läden geschlossen werden. Das große Ziel des Unternehmens sei es, den Verkauf durch Online-Sales noch mehr auszubauen. Bis 2022 soll der Online-Handel für insgesamt 25 Prozent des Gesamtumsatzes von Inditex verantwortlich sein.
Inditex schreibt rote Zahlen - und will dennoch massiv investieren
Trotz der Krise will Konzernchef Pablo Isla bis 2022 nun weitere rund 900 Millionen Euro jährlich für den Unternehmensumbau und den Ausbau des Online-Handels in die Hand nehmen, wobei allein rund eine Milliarde Euro in den nächsten drei Jahren in die Digitalisierung fließen sollen.
Grund dafür ist der deutliche Anstieg der Verkäufe im Online-Geschäft, der während der Lockdown-Periode* erzielt werden konnte. Im besonders von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Monat April konnte Inditex die Umsätze im Internet nahezu verdoppeln. Auf Quartalssicht brachen die Gesamterlöse im stationären Handel und online jedoch um 44 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro ein.
Coronavirus zwang Inditex 6000 Läden vorerst zu schließen - besonders Zara betroffen
Im Zuge der Coronavirus*-Pandemie hatte Inditex rund 6000 Läden vorerst schließen müssen, heißt es in einem offiziellen Schreiben. Zum Abschluss des Quartals seien 965 Filialen in 27 Märkten wieder geöffnet gewesen, hieß es weiter. Der Konzern geht davon aus, bis Ende Juni in den meisten seiner Schlüsselmärkte die Geschäfte wieder in Betrieb nehmen zu können.
Auch C&A reagierte mit einem radikalen Streichkurs. Filialen in acht Bundesländern werden schließen.
Karstadt Kaufhaus muss 62 der insgesamt 172 Kaufhäuser in Deutschland schließen. Diese Filialen in deutschen Städten sind von der Schließung betroffen.
dpa/mbr
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