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Brot statt Böller oder an Silvester mit gutem Gewissen Geld verpulvern? Wie denken Sie darüber?

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Silvester-Feuerwerk über München - ein schöner Anblick.
Silvester-Feuerwerk über München - ein schöner Anblick. © dpa

2016 gaben die Deutschen 137 Millionen Euro für Feuerwerkskörper zu Silvester aus – ein Rekordumsatz, der laut „Statista“ heuer wohl noch übertroffen wird. Doch so sehr wir uns am bunten Raketenhimmel erfreuen, die Sinnhaftigkeit wird immer wieder in Frage gestellt. Zurecht?

Am Donnerstag begann im Einzelhandel der Verkauf von Böllern und Silvesterraketen für den bevorstehenden Jahreswechsel.  Dass die Ware pünktlich in den Läden ausliegt, verdanken wir einer besonderen logistischen Leistung, denn innerhalb kurzer Zeit müssen die Feuerwerkskörper ausgeliefert werden. Feuerwerk darf in Deutschland nur an den drei Tagen vor dem Jahreswechsel verkauft werden (in diesem Jahr startet der Handel schon am 28. Dezember, da der Silvestertag auf einen Sonntag fällt), dieser Zeitraum allein sorgt für etwa 85 Prozent des Jahresumsatzes der Branche. Mehrere hunderttausend Paletten mit der Ware rollen in den Dezemberwochen über die Autobahnen, um rechtzeitig in den Verkaufsregalen platziert zu werden. Doch für die Hersteller ist das Geschäft mit einem hohen Risiko verbunden und nur bedingt kalkulierbar, denn schlechtes Wetter schreckt spontan viele potenzielle Kunden ab, nur bei trockener, kalter Witterung wird gerne das vorhandene Budget ausgeschöpft.

Wir möchten von Ihnen wissen: Geben Sie Geld für Silvesterraketen und Böller aus oder halten Sie diese Tradition für eine unsinnige Verschwendung? Schreiben Sie uns im Kommentarbereich, wie Sie zu diesem Thema stehen.

Stimmungskiller Tsunamis 2004

Silvester 2004 war vielen Deutschen nicht nach ausgelassener Partylaune zumute, denn kurz zuvor, am zweiten Weihnachtstag, geschah eine Naturkatastrophe von bisher kaum gekannter Dimension: Ein unterseeisches Erdbeben von der Stärke 9,1 auf der Richterskala vor der Nordwestküste der indonesischen Insel Sumatra löste eine Reihe von Tsunamis aus. Die Folgen waren verheerend, über 230.000 Menschen kamen durch die riesigen Flutwellen ums Leben. Die Hilfsbereitschaft der deutschen Bevölkerung war beeindruckend. 4,6 Milliarden Euro betrug das private Spendenaufkommen - die größte Summe, die je privat aufgebracht wurde. Der Umsatz für Raketen und Knaller brach allerdings daraufhin stark ein. Doch war dieser Absatzknick nur von kurzer Dauer, denn seit 2005 klettern die Zahlen kontinuierlich und haben bis heute eine Steigerung von über 50 Prozent erreicht.

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Feuerwerk und Spende müsse sich nicht ausschließen

Wie jedes Jahr vor Silvester ruft das evangelische Hilfswerk „Brot für die Welt“ zu Spenden auf. Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin von Brot für die Welt, sagt: „Wir laden dazu ein, das neue Jahr mit einem Geschenk an Menschen in Not zu beginnen. Der Spaß, den ein Feuerwerk macht, ist nur kurz. Die Freude, die durch Teilen entsteht, ist von Dauer.“

Doch müssen sich Feierspaß und Spendenfreude nicht gegenseitig ausschließen – wer vielleicht zwei oder drei Raketen weniger kauft, kann es dennoch „krachen“ lassen und das Ersparte für wohltätige Zwecke ausgeben.

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