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Diskussion zur „Flüchtlingskrise“: Wie stark hat sich dadurch Ihre persönliche Lebenssituation verändert?

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In Deutschland angekommene Flüchtlinge.
In Deutschland angekommene Flüchtlinge. © dpa

Für viele Bürger Deutschlands gibt es seit 2015 und dem Beginn der sogenannten Flüchtlingskrise eine Zäsur, was das subjektive Sicherheitsgefühl und vermeintlich die eigene Lebenssituation betrifft. Kaum ein anderes Thema hat Medien, Parteien und Bewohner des Landes dermaßen beschäftigt, selten hat ein politisches Ereignis die Gesellschaft so gespalten und zu hitzigen Debatten gebracht.

Insbesondere die rechtspopulistische AfD hat in der jüngeren Vergangenheit immer wieder mit flüchtlingsfeindlichen Äußerungen das gesellschaftspolitische Klima angeheizt und gleichzeitig wie keine andere Partei von der Situation profitiert. So hat der Fraktionsvorsitzende Alexander Gauland schon 2015 eingeräumt: „Natürlich verdanken wir unseren Wiederaufstieg in erster Linie der Flüchtlingskrise. Man kann diese Krise ein Geschenk für uns nennen. Sie war sehr hilfreich.“

Doch wie stark hat sich tatsächlich wegen der Flüchtlingskrise das Leben der einzelnen Bürger unseres Landes konkret verändert? Diskutieren Sie mit uns und berichten von Ihren persönlichen Erlebnissen.

Immer wieder gerieten in der letzten Zeit Vergewaltigungen und ähnliche Gewaltstraftaten in den Blickpunkt der Öffentlichkeit, spätestens seit dem Silvesterdesaster 2015 in Köln hat sich für manche Skeptiker das Bild ergeben, dass sich durch die Flüchtlinge die Sicherheit zumindest für Frauen drastisch verschlechtert habe.
CSU-Politiker Herrmann veröffentlichte für das erste Halbjahr 2017 eine neue Statistik, nach der die Anzahl der Sexualstraftaten in Bayern drastisch angestiegen sei. Kritiker und Juristen wiesen ihn darauf hin, dass durch die Verschärfung des Strafrechts mit einem Anstieg ohnehin zu rechnen gewesen wäre und Herrmann mit einer undifferenzierten Darstellung am politisch rechten Rand zu fischen versuche.

Umfrage: Wir möchten Ihre Meinung zu diesem Thema kennenlernen.
Stimmen Sie ab und diskutieren mit uns, ob die „Flüchtlingskrise“ tatsächlich unseren Alltag beeinflusst hat.

Tatsächlicher Anstieg der Sexualstraftaten?

Die deutsche Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) wird seit 1953 jährlich vom Bundeskriminalamt herausgegeben. Für das Jahr 2016 weist die PKS bei der Gruppe „Vergewaltigung und sexuelle Nötigung“ eine Anzahl von 7.919 erfassten Straftaten auf. Ein Blick auf die Historie belegt, dass innerhalb der letzten zehn Jahre die diesbezüglich meisten Vorfälle 2012 geschahen - drei Jahre also vor Beginn der „Flüchtlingskrise“.

Doch sagt die PKS nichts darüber aus, wie viele richterliche Schuldsprüche es am Ende tatsächlich gab, denn nicht alles, was angezeigt oder angeklagt wird führt zu einer Verurteilung.

Nach Angaben der statistischen Landes- und Bundesämter gingen bis 2016 die Straftaten insgesamt gegenüber dem Jahr 2007 um rund 17 Prozent zurück. Bei der Deliktstruktur deutscher und ausländischer Straftäter lässt sich zusammenfassen, dass trotz regionaler Unterschiede bundesweit bei Ver­urteilungen der Anteil wegen Drogen- und Gewaltdelikten von Deutschen bei 14 Prozent, der von Personen mit ausländischer Nationalität bei 11 Prozent liegt.

Schwieriger Wohnungsmarkt und hohe Mietpreise durch Flüchtlinge?

Zum Ärger von Mietern und Wohnungssuchenden steigen seit Jahren die Mieten. Doch bahnte sich gegen Ende 2015 eine Entspannung der Preisspirale an. Weil aber Hunderttausende Flüchtlinge ebenfalls den Markt nach Quartieren absuchen, ziehen die Preise konstant weiter an.

Für Buchautor Daniel Fuhrhop ist diese Entwicklung allerdings die Konsequenz einer verfehlten Verteilungspolitik: „In manchen Orten außerhalb der Großstädte haben wir mehr Leerstand als vor fünf Jahren. Heute stehen mehr als zwei Millionen Wohnungen leer.“
Doch sind Flüchtlinge nicht in den Städten besser aufgehoben, um Jobs und bessere Integrationsmöglichkeiten zu finden?
Daniel Fuhrhop: „Wir haben in Deutschland nicht nur die vier Millionenstädte, sondern hunderte mittelgroße Städte. Eine Stadt mit 20 000 Einwohnern ist groß genug, dass dort kleine Gruppen gleicher Herkunft leben können und es genug Angebote vom Kindergarten bis zur Arbeit gibt. Oft fehlt es gerade dort an jungen Menschen, die eine Ausbildung zum Bäcker oder Koch beginnen. Auch im Osten können viele Lehrstellen nicht besetzt werden, und gleichzeitig gibt es dort genug Wohnungen.“

Sind Sie von der aktuellen Wohnungsmarktlage betroffen? Diskutieren Sie mit uns und schildern Ihre Situation!

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