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Krebsgefahr oder Panikmache: Wie gefährlich ist Milch wirklich?  Diskutieren Sie mit!

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Milch im Karton
Ist die Kuhmilch wirklich so gesund? Wissenschaftler zweifeln zunehmend daran. © Roland Weihrauch / dpa

Jahrzehntelang wurde die frische Milch als gesundes Getränk angepriesen und galt als „heilige Kuh“ der Ernährung, eben ein Muntermacher mit viel Kalzium und Proteinen. Doch es häufen sich kritische Stimmen, die vor dem Milchkonsum warnen. Das gute Image schwimmt dahin.

München - Bis zu 75 Prozent der Weltbevölkerung im Erwachsenenalter leiden an der Laktoseintoleranz. Da in Europa aber nur ungefähr 15 Prozent davon betroffen sind, wird diese Milchzuckerunverträglichkeit oft jedoch fälschlicherweise als Krankheit oder Allergie angesehen. Wissenschaftliche Erkenntnisse belegen hingegen, dass es sich um einen genetischen Normalzustand handelt, da Milch von der Natur eigentlich nur für Babies als Nahrung vorgesehen ist, bis sie aufgrund der ersten Zähne andere Lebensmittel essen können. Die Fähigkeit hierzulande, Milch zu verdauen, hat sich erst durch die Ausweitung der Landwirtschaft und Tierzucht vor etwa 8.000 Jahren verbreitet, es fand ein genetischer Anpassungsprozess durch die Gegebenheiten statt.

Laktoseintoleranz führt zwar zu Blähungen, ist jedoch ungefährlich

Bei Laktoseintoleranz kann es beim Konsum von Milchprodukten zu Blähungen, Völlegefühl und Durchfall kommen - als wirklich gesundheitsschädlich wird das allerdings nicht angesehen.

Prof. Dr. Bodo Melnik, Lehrbeauftragter an der Universität Osnabrück, warnt seit Jahren vor ganz anderen Risiken durch die Milch. Im Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung fordert er die Bundesbehörden auf, Verbraucher endlich vor den Gefahren durch genmanipulierende und krebsfördernde Moleküle in der Milch zu schützen. 

Wissenschaftler warnen: Krebs und Osteoporose durch Milch

Für Säuglinge und Kälber sei Milch das optimale Nahrungsmittel, über das Säuglingsalter hinaus sei der Konsum aber bedenklich, so Melnik. Die damit verbundene ständige Wachstumsstimulation gelte als wichtigstes Kriterium der Krebsentstehung. So seien in Milch unter anderem reichlich MikroRNS vorhanden, die eine Vielzahl von Wachstumsbremsen, sogenannte Tumorsuppressorgene, abschalten könnten.

Die Vermutung, dass Milch das Krebsrisiko erhöhe, wird in Beobachtungsstudien vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) gestützt. Demnach gebe es in Ländern mit hohem Milchverzehr auch hohe Darmkrebsraten. Andere Experten weisen auf Milch als Verursacher von Hautproblemen und Osteoporose hin.

Zusätzliche Brisanz in die Debatte kommt durch die Warnung, auch Säuglinge sollten wegen des BMMF-Erregers nicht vor dem ersten Lebensjahr mit Kuhmilchprodukten gefüttert werden - auch hier drohe eine spätere Krebserkrankung.

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Milchindustrie-Verband schimpft über „Panikmache“

Ganz anders sieht es der Milchindustrie-Verband auf ihrer Internetseite und bezeichnet die Diskussion um die Milch als Panikmache mit der Folge einer unberechtigten Verunsicherung des Verbrauchers. Der Verband zitiert Prof. Dr. Bernhard Watzl, Leiter des Instituts für Physiologie und Biochemie der Ernährung am Max-Rubner-Institut: „Milch ist eindeutig ein gesundes Lebensmittel. Sehr viele Studien belegen den gesundheitlichen Nutzen von Milch und den daraus hergestellten Produkten.“ Auch habe das Max-Rubner-Institut und das Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) in umfangreichen Recherchen festgestellt: Milch und Milchprodukte erhöhen im Rahmen der Verzehrsempfehlungen das Darmkrebs- und Brustkrebsrisiko nicht.

Milch in Maßen genießen: Maximal ein Glas Milch und 50 Gramm Käse am Tag

Was auf der Seite der Milchindustrie allerdings nicht erwähnt wird: Ebenfalls vom Max-Rubner-Institut kommt der Ratschlag, die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene Menge von 250 Milliliter Milch und 50 Gramm Käse nicht zu überschreiten.

Wie so oft deutet sich der goldene Mittelweg als richtig an - Milch genießen, aber in Maßen. Doch achten Sie darauf, dass die Milch unverdorben ist.

Diskutieren Sie im Kommentarbereich mit - Gilt nach wie vor „Die Milch macht‘s“ oder trinken Sie neuerdings lieber etwas anderes?

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